FAQ
Fragen und Antworten

Ein Strafverteidiger vertritt die Interessen von Mandanten, die einer Straftat beschuldigt werden. Dazu gehören die Beratung, Begleitung bei Vernehmungen, Vertretung vor Gericht und die Verteidigung gegenüber Polizei und Staatsanwaltschaft.

Ein Strafverfahren in Deutschland besteht aus mehreren Phasen, die aufeinander aufbauen:

1. Ermittlungsverfahren
   • Die Polizei und Staatsanwaltschaft prüfen den Verdacht einer Straftat.
   • Es werden Beweise gesammelt, Zeugen befragt und gegebenenfalls Durchsuchungen durchgeführt.
   • Am Ende entscheidet die Staatsanwaltschaft, ob Anklage erhoben oder das Verfahren eingestellt wird.
2. Zwischenverfahren
   • Wenn Anklage erhoben wird, prüft das Gericht, ob genügend Beweise vorliegen, um die Hauptverhandlung zu eröffnen.
   • Ist dies der Fall, wird das Hauptverfahren eröffnet.
3. Hauptverfahren
   • Die Hauptverhandlung findet vor Gericht statt. Hier werden Beweise präsentiert, Zeugen vernommen und die Sachlage erörtert.
   • Der Angeklagte hat das Recht, sich zu äußern oder zu schweigen.
   • Am Ende der Verhandlung entscheidet das Gericht über Schuld oder Unschuld und verhängt eine Strafe oder spricht den Angeklagten frei.
4. Rechtsmittelverfahren (Berufung/Revision)
   • Gegen das Urteil kann der Angeklagte oder die Staatsanwaltschaft Berufung oder Revision einlegen, um eine erneute Überprüfung durch ein höheres Gericht zu erreichen.
5. Vollstreckungsverfahren
   • Ist das Urteil rechtskräftig, wird es vollstreckt. Das kann z. B. die Zahlung einer Geldstrafe oder der Antritt einer Haftstrafe sein.

Während des gesamten Verfahrens ist es wichtig, einen erfahrenen Strafverteidiger an Ihrer Seite zu haben, um Ihre Rechte zu schützen und eine angemessene Verteidigung zu gewährleisten.

Sobald Sie von Ermittlungsmaßnahmen erfahren, beispielsweise durch eine Vorladung, Hausdurchsuchung oder Festnahme, sollten Sie unverzüglich einen Strafverteidiger kontaktieren, um Ihre Rechte zu wahren.

Sie sind nicht verpflichtet, ohne Anwalt auszusagen. Es ist ratsam, vorher mit einem Strafverteidiger zu sprechen, um mögliche Risiken und Strategien zu besprechen. Mit einer voreiligen Aussage schaden Sie sich unter Umständen selbst. Ihr Schweigen darf hingegen nicht zu Ihren Ungunsten ausgelegt werden.

Die Kosten hängen vom Umfang und der Komplexität des Falles ab und lassen sich nicht pauschal festlegen. Selbstverständlich sprechen wir im Zuge meiner Beratung auch über die zu erwartenden Kosten.

Ein Pflichtverteidiger wird vom Gericht bestellt, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind (z. B. schwere Straftaten). Ein Wahlverteidiger wird vom Beschuldigten selbst ausgewählt. Beide haben die gleichen Rechte und Pflichten.

Bei einer Hausdurchsuchung sollten Sie Ruhe bewahren, nichts unterschreiben und sofort Ihren Strafverteidiger kontaktieren. Dieser prüft die Rechtmäßigkeit der Durchsuchung und kann gegen unrechtmäßige Maßnahmen vorgehen.

Als Beschuldigter haben Sie das Recht zu schweigen. Es ist ratsam, dies in Anspruch zu nehmen, bis Sie eine sinnvolle Verteidigungsstrategie mit Ihrem Anwalt besprochen haben.

Ein Strafbefehl ist eine gerichtliche Entscheidung, die eine Strafe ohne Hauptverhandlung verhängt. Sie haben zwei Wochen Zeit, Einspruch einzulegen. Erhalten Sie einen solchen Strafbefehl, sollten Sie sofort einen Rechtsanwalt kontaktieren.

Die möglichen Strafen reichen von Geldstrafen über Bewährungsstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen und sind abhängig von der Art und Schwere der Straftat sowie von den persönlichen Umständen.